Zum Inhalt springen

Pressebericht Mittsommerjagd Eschenbach

Der Neue Tag – 07. November 2009, Grafenwöhr

Beziehungsstress im Elfenreich

Theatergruppe „Kopfnuss“ begeistert mit Musical „Mittsommerjagd“ – Voller Saal zur Premiere

Eschenbach. Gegensätze ziehen sich an. Aber diese Anziehungskraft hat auch ihre Tücken – besonders im Elfenreich. Am eigenen Leib zu spüren bekommt es die Elfenkönigin Titania. Und der Regierungsoberamtsrat, dem über Nacht Eselsohren gewachsen sind. Mit der Musical-Premiere „Mittsommernacht“ fand die Theatergruppe „Kopfnuss“ im Förderzentrum ein begeistertes Publikum. von Renate Gradl
Das neue Stück der Theatergruppe „Kopfnuss“ besticht durch fantasievolle Kostüme, viel Musik und Action. Diese Szene spiegelt die pure Lebenslust wider. Bild rgr

Eigentlich sind sie ja ein perfektes Paar: Oberon (Gerhard Huber) und seine Königin Titania (Martina Rieß). Wenn sie nur nicht so auf die Menschenwelt und deren Fortschritt abfahren würde. Titania schwört auf die Geschwindigkeiten von Computer und Handy. Der Elfenkönig hat da seine Zweifel: „Wird der Fortschritt dem Menschen zu einem erschwinglichen Preis zur Liebe verhelfen?“ An seiner Meinung gibt es nichts zu rütteln. Sie lautet: „Die Menschen verhalten sich stur, wie die Esel.“

Zwei Welten
Da kann nur noch ein Zaubertrick helfen. Und natürlich Puck, Oberons Komplize. Bei der „Mittsommerjagd“ begegnen sich zwei Welten. Der launische Puck, der alle menschlichen Eigenschaften spiegelt, jagt gleich blitzenden Irrlichtern durch die Nacht. Dazwischen bemühen sich die Menschen, ihren Lebensweg zu finden. Oft genug stolpern sie dabei.

Bei der „Mittsommerjagd wirbelt der Puck (Julia Traßl) nicht nur auf dem Boden, sondern auch des öfteren ganz oben herum. Bild rgr

Die Theatergruppe setzte sich zunächst zusammen aus Mitarbeitern des St. Michaels-Werks, des Förderzentrums Eschenbach, der Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) Grafenwöhr und aus Schülern des Gymnasiums Eschenbach. Mittlerweile hat sich das Ensemble über diese Schulgrenzen hinaus erweitert. Immer öfter stoßen Theater- und Musikbegeisterte aus der ganzen Region zu den „Kopfnüssen“ und bereichern das Ensemble.


Oberon, der mächtige Elfenkönig, wehrt sich gegen den Fortschritt der Menschheit. Ganz im Gegensatz zur Elfenkönigin Titania: Sie liebt die Geschwindigkeit und den Fortschritt. Gerhard Huber und Martina Rieß glänzten bei der Premierenvorstellung in ihren Hauptrollen. Bild rgr

Carmen Traßl, die Autorin der „Mittsommerjagd“, hat sich an Shakespeares „Sommernachtstraum“ angelehnt, aber auch ganz Aktuelles mit eingewoben. Außer Computer & Co. spielt das Thema Homosexualität eine Rolle. Mit Komik wird nicht gegeizt. Das kommt bei der „spaßhaften Tragödie“ um Pyramus und Thisbe glänzend zum Vorschein, als einige angesehene Bürger sich in Schauspieler verwandeln müssen. Schließlich wollen sie ja die Innenministerin mit ihrem Spiel beeindrucken. Beeindruckt haben bei der berauschenden „Mittsommerjagd“ sämtliche Akteure. Besonders schwer hatte es wieder Gerhard Huber in seiner Rolle als Elfenkönig. Nicht nur der eingesetzte „Giftpilz“ hatte es in sich, sondern auch seine Texte. Aber er war für diese Rolle prädestiniert. Ebenfalls sehr viel lernen musste seine Partnerin Martina Rieß. Der quirlige Puck, gespielt von Julia Traßl, zog sich wie ein roter Faden durch das Geschehen. Am Seil war die Akteurin eine richtige Zirkusattraktion.

Band kann sich hören lassen
Die Musik spielte ebenfalls eine wichtige Rolle. Zu hören gab es Songs von den Bee Gees, Michael Jackson, The Eagles, Duffy und Michael Holm. Für das Arrangement war Bandleader Andreas Demleitner verantwortlich. Carmen Traßl schrieb dazu nachdenkliche, aber auch witzige Texte.

Zurück zu Unsere bisherigen Aufführungen