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Pressebericht Dungelbar

Der Neue Tag – 19. Juli 2005, Grafenwöhr

Remmidemmi in der Dschungelbar
Lehrer glänzten beim Musiktheater im St. Michaelswerk

Von Renate Gradl

Eigentlich war es ein Krimi: Kommissar und Landeskriminalamt ermitteln gegen Erpresser und Drogendealer. Sie treffen dabei auf zwei Welten. Fast wie im richtigen Leben: Gut und Böse prallen aufeinander. Und da ist auch noch das Schicksal, das nicht das Drehbuch, sondern das Leben selbst schrieb: Der Kampf mit Regen, Blitz und Donner, den die Besucher beim Musiktheater in „Der Dschungelbar“ hautnah miterlebten.

Immer, wenn’s am spannensten wird, endet im Fernsehen der erste Teil. Das war bei dem Life-Stück von Carmen Traßl (Buch/ Idee und Regie) nicht anders. Nach dem anhaltenden Gewitterregen am Freitag wurde das Stück nach der Pause nicht fortge- setzt. Dafür gab es eine umfassende Rückblende auf den ersten Teil, als das gesamte Musiktheater am Sonntagabend komplett noch einmal aufgeführt wurde.

Khan und seine Schläger
In der „Dschungelbar“, einer kleinen urigen Kneipe in der Oberpfalz, ist der Teufel los. Der Khan, eine böswillige Kreatur, mit krächzender Stimme – erstklassig durch Gerhard Egerer gemimt – taucht mit zwei Schlägertypen bei Barbesitzer Balu (Robert L. Schneider) auf, um dessen Kneipe dicht zu machen. Aber er hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht, der ihm das Versprechen entlockt, seinen Pachtvertrag zu verlängern, wenn er beweisen kann, dass die Dschungelbar gut läuft. Einen Aufschub von vier Wochen hatte Balu zwar erreicht; trotzdem war guter Rat teuer…

Immer gut drauf und mit einem Lied auf den Lippen „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ oder wenn er sein ein und alles „Die kleine Kneipe“ besang, ließ sich Balu nicht unterkriegen. Er versuchte , selbst dann noch fröhlich zu sein „Don’t worry, be happy“, wenn sich die „Frankenmafia“ mit ihm anlegte. Wie es der Zufall so will, erfuhr der singende Wirt von den Streetkids etwas über „After- workpartys“ und Karaoke-Shows. Mit Hilfe seines Freundes Peter Baghi (Wolfgang Lang), einem Streetworker und seinen Barda- men, beginnt ein ausgeklügeltes Verwirrspiel um den Erhalt seiner Kneipe. Handzettel werden geschrieben und ausgeteilt, um Künstler verschiedenster Art in die Kneipe zu locken.

Künstler mit Handicap
Diese kamen – auch wenn sie nicht ganz den Vorstellungen von Bulu entsprachen. Sogar eine Gruppe von Pennern bewirbt sich: Stadtberg-Franze (Franz Geigenberger), Flaschen-Gerd (Gerhard Huber), Piet, das Rohr (Peter Fleischmann), Charles (Karl-Heinz Gmehling), der Sänger Andi (Andreas Demleitner) und Dr. Hansi Friedrich (Monika Höllerl). Ihre Mission ist es, an der „Pennefixveranstaltung“ als „Penny Clochards“ teilzunehmen.

Während Balu und seine Crew mit den „Künstlern“ versuchen, zu retten, was noch zu retten ist, ermitteln der Chef der Polizei samt Politesse, zwei hohe Regierungsbeamte und Edi, der Verwaltungshengst „In Cognito“. Sie warten förmlich darauf, dass der Khan einen Fehler macht. Obwohl der eine „blütenweiße Weste“ zu haben scheint, legen sie dem Weingroßhändler übelste Machenschaften zur Last. Einen Brauereibesitzer aus Schlammersdorf hätte er gezwungen, fränkischen Wein zu verkaufen.

Auch den Drogendealer Kaa (Georg Obermaier) hat der Kommissar im Visier. Selbst Mogli (Christina Dennstedt), die von zu Hause abgehauen ist, musste gezwungenermaßen die Bekanntschaft mit Kaa machen, der immer wie eine zischende Schlange um sie herum schwänzelte.

Die Bühne füllt sich, als die talentierten Partykids als Punks, Gothics, Schicki-Mickis und Hippies auftreten. Doch nach einer Intrige von Kaa gelingt es den Ordnungshütern, Balu und Kaa dingfest zu machen – Happy End.

Die zahlreichen Laien-Schauspielern aus der Theatergruppe „Die Lehrer“ (Lehrer des „St.-Michaels-Werkes“ und der Förderschule Eschenbach) sowie Lehrer und Schülern der Musikschule Pressath/Grafenwöhr ernteten viel Applaus; ebenso die Akteure der Musikschul-Band. Besonderen Schwung brachten Oliver Dübeler und Tilman Humbser, die Bodygards von Sir Khan mit ihren frechen fränkischen Sprüchen und Aktionen. Auch Edi, alias Josef Roder, war in seiner Mimik kaum zu übertreffen.

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